
Kleines ganz groß
mit der NiSi Nahlinse
Es ist schon faszinierend, was dem Auge plötzlich offenbart wird, wenn wir Nahaufnahmen machen. Wenn du in die Makrofotografie einsteigen möchtest, kannst du mit der Nahlinse von NiSi starten.
Diese Linse wird wie ein Filter vorne auf das Objektiv geschraubt und wirkt ähnlich wie eine Lupe.
Der große Vorteile dieser Nahlinse ist der günstige Preis. Sie ist perfekt für dich, wenn du erstmal testen möchtest, ob dir dieses Genre überhaupt Spaß macht. Ein gutes Makroobjektiv kostet gleich ein vielfaches. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Größe - du kannst die Nahlinse in deine Jackentasche stecken und mitnehmen
Durch die gewohnt hochwertige Qualität von NiSi werden zwei gängige Probleme von Nahlinsen umgangen: Qualitätsverlust und Farbsäume. Die Nahlinse ist in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich.
Du kannst sie durch die Verwendung von Adapterringen an Objektiven mit unterschiedlichen Filterdurchmessern verwenden.
Was du also brauchst, um loszulegen?
Die passende Nahlinse und ein Objektiv mit einem Brennweitenbereich zwischen 70 und 200 mm.
Je größer die Brennweite, desto größer wird der Abbildungsmaßstab. So ist es möglich, dass du mit der Nahlinse sogar eine 1:1 Abbildung schaffst. 1:1 bedeutet, dass das Motiv genau so groß abgebildet wird, wie es groß ist. Ein 2 cm großes Objekt würde dann auf dem Bild tatsächlich auch 2 cm groß abgebildet.
Man spricht übrigens von Makroaufnahmen wenn das Abbildungsverhältnis 1:1 oder größer, z.B. 2.1 ist. Ist das Motiv kleiner, so spricht man genau genommen von Nahauf nahmen.
Wenn du schon einmal versucht hast, mit deinem Teleobjektiv Nahaufnahmen zu machen, wirst du festgestellt haben, dass du nicht sehr nahe an dein Motiv herankommst.
Die sogenannte Naheinstellgrenze macht dir diesen Strich durch die Rechnung. Sie ist die minimale Fokusdistanz vom Objektiv zum Motiv. Ich muss zum Beispiel mit meinem Tele 70-200 1,2 Meter Abstand zum Motiv haben, damit ich überhaupt scharf stellen kann. Mit der Nahlinse umgehst du dieses Problem - du kommst nämlich zwischen 22 und 30 cm weit an dein Motiv heran.
Und so geht das Fotografieren mit der Nahlinse:
Montiere die Nahlinse auf dein Objektiv ab Brennweite 70 mm und am besten montierst du die Kamera gleich auf ein Stativ. Die größte Herausforderung ist nämlich, die Schärfe gut zu treffen und das gelingt dir auf dem Stativ besser. Versuche zunächst, mit einer Brennweite zwischen 70 und 100 mm zu fotografieren - das ist für den Anfang leichter, als gleich mit 200 mm loszulegen.
Du wirst nämlich feststellen, dass der Schärfebereich immer kleiner wird, je größer du die Brennweite eingestellt hast. Platziere die Kamera ca. 20-30 cm von deinem Motiv entfernt und finde mithilfe des manuellen Fokus einen Schärfepunkt.
Versuche dann, die Brennweite Schritt für Schritt zu vergrößern. Dabei wirst du auch gleich erkennen, wie klein der Schärfebereich wird. Und je größer du die Blende eingestellt hast, desto mehr verringert sich der Schärfebereich.
Mit einer kleinen Blende erhältst du zwar etwas mehr Tiefenschärfe, jedoch hilft dir ab einer bestimmten Brennweite nur mehr ein Fokus Stacking, um das gesamte Motiv scharf zu bekommen.
Fokus Stacking ist eine beliebte Technik in der Makro Fotografie. Dabei machst du mehrere Aufnahmen von deinem Objekt mit verschiedenen Schärfeebenen.
Ein Makroschlitten, auch Einstellschlitten oder Makroschiene genannt, ist ein Werkzeug, das uns die Arbeit beim Fokus Stacking enorm erleichtert. Die Kamera wird auf diese Schiene montiert und kann dann äußerst präzise bewegt werden.
In der Praxis sieht es so aus, dass du im Live View Modus manuell fokussierst und dann den Schlitten mittels Schraube nach vorne bewegst, sodass sich die Fokuszone verändert. Verwende einen Fernauslöser, um die Kamera nicht mehr berühren zu müssen und dadurch eventuell den Fokus zu verändern.
Bei jedem Stopp löst du aus und machst ein Foto. Am Ende hast du viele Fotos mit verschiedenen Schärfeebenen, die du dann im Bildbearbeitungsprogramm zusammensetzen kannst.
Achte unbedingt auf die Verschlusszeit!
Je kleiner du die Blende einstellst, desto länger wird die Verschlusszeit. Wenn du eine Blume auf der Wiese fotografierst und es weht ein leichtes Lüftchen, muss die Verschlusszeit dementsprechend kurz sein. Ansonsten wird dein Bild von der Blume unscharf.
Mein Tipp: starte zuhause mit einem Motiv, das sich nicht bewegen kann und taste dich ans Einstellen und Fokussieren heran.
Viel Spaß beim Experimentieren!