NiSi V6 - 100mm Filterhaltersystem


Review

Ich kam in den Genuss, drei Filter und den Filterhalter V6 von NiSi zu testen. Ich hatte mich für den NiSi GND Soft 1.2 Stopp und den GND Medium 1.2 Stopp Filter entschieden. Der Polarisationsfilter Landscape-CPL ist im Filterhalter V6 integriert. Da während der Corona-Beschränkungen das Reisen nahezu unmöglich war, testete ich alle Produkte in meiner direkten Umgebung, im Odenwald, an der Bergstraße und im Rhein-Main-Gebiet. Das von NiSi Deutschland angekündigte Paket kam innerhalb von zwei Tagen bei mir an. Schon die Verpackungen machten einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Kartons sind sehr stabil konstruiert, so dass Filter und Filterhalter optimal geschützt sind. Die Filterverpackungen sind mit ansprechenden Landschaftsmotiven geschmückt.
Zunächst zum Filterhalter: Der Filterhalter besteht aus einem Hauptadapterring und dem Filterhalter. Der Ring wird zunächst auf das Objektiv geschraubt. Möchte man den CPL-Filter verwenden, dreht man diesen in die runde Fassung des Hauptadapterringes. Der Polfilter lässt sich durch zwei kleine Einstellräder am Ring des Halters problemlos justieren. Mit ein bisschen Übung hat man den Filter in Sekundenschnelle in die richtige Position gedreht, die Handhabung ist sehr einfach. Anschließend wird der Filterhalter angebracht. Dazu wird ein kleiner Stift herausgezogen und nach dem Einrasten wieder losgelassen. Damit der Filterhalter in der gewünschten Position bleibt, kann er mit einer Feststellschraube fixiert werden. Der Filterhalter hat drei Einschübe für diverse Filter. So können bis zu drei bzw. vier Filter (mit dem Polfilter) hintereinander verwendet werden. Im Filterhalter-Set sind drei Adapter-Ringe enthalten, jeweils mit 67, 72 und 77mm. Mit deren Hilfe kann ich den Filterhalter an allen meinen meist gebrauchten Objektiven anbringen. Da ich bisher mit dem Filterhalter V5 gearbeitet habe, fielen mir einige Veränderungen in der neuen V6-Version positiv auf: Die Ecken wurden abgeschrägt, was die Filterentnahme erleichtert. Insgesamt wurde etwas Metall gespart, was sich positiv auf das Gewicht auswirkt. Damit sind für den Fotografen, der für jedes Gramm Gewicht weniger im Fotorucksack dankbar ist, ca. 25 g eingespart worden. Trotzdem wirkt der Filterhalter robust. Mit der neuen Feststellschraube kann man nun das versehentliche Verdrehen des Filterhalters verhindern. Im Filterhalter-Set ist eine Soft-Case-Tasche enthalten, in welcher der Filterhalter, der CPL-Filter und die Adapterringe untergebracht werden können. Diese Art der Unterbringung sehe ich als eine Verbesserung gegenüber dem V5, da es im Vergleich zu dem Hard-Case des V5 weniger sperrig ist und im Fotorucksack weniger Platz braucht. Als besonders praktisch empfinde ich den Deckel, der auf den Filterhalter zum Schutz des Polfilters aufgesetzt werden kann. Ich verwende ihn sehr häufig. Wenn ich im Wald unterwegs bin, kann ich den Filter so vor Ästen und Wassertropfen schützen. Für denjenigen, der den Filterhalter zum ersten Mal nutzt, ist ein kleines Booklet mit einer Beschreibung zum Filterhalter beigelegt.
Der CPL-Landscape-Filter: Ich war begeistert von der Performance des CPL Landscape-Filters. Bei Waldaufnahmen erfüllt er für mich zwei wichtige Funktionen: Glatte Oberflächen wie z.B. regennasse oder sonnenbeschienene Blätter werden entspiegelt und Farben gesättigter und brillanter dargestellt. Hier sehen Sie, welche Wirkung der NiSi CPL Landscape-Filter bei Waldaufnahmen hat: Die Farben der Blätter sowie des Mooses werden gesättigter und kontrastreicher dargestellt. Während das erste Bild etwas farblos wirkt, treten die Rot- und Grüntöne des Herbstwaldes deutlich hervor. Auch die Grautöne wirken reicher in ihren Farbnuancen und Kontrasten.
Die Grauverlaufsfilter: GND-Filter eignen sich zum Ausgleich von Kontrasten bei Landschaftsaufnahmen. Bei Sonnenaufgang oder -untergang sind sie optimal, um Helligkeitsunterschiede von Himmel und Vordergrund auszugleichen. Während die untere Hälfte der Filter die Belichtung der Landschaft nicht beeinflusst, dunkelt die obere, neutralgrau eingefärbte Hälfte die helleren Bereiche ab. Es gibt verschiedene Verlaufsarten für unterschiedliche Landschaftstypen. Die Filter waren bei der Lieferung in weißes Seidenpapier eingeschlagen und zusätzlich durch eine weiche Plastikverpackung geschützt. Für den Transport der Filter im Fotorucksack ist ein robustes, braunes Kunstledercase beigelegt. Ebenso findet man eine ausführliche Beschreibung in mehreren Sprachen in der Schachtel. Was mir sogleich positiv auffiel, war die Nano-Beschichtung. Sie erleichtert das Entfernen von Wassertropfen und Verunreinigungen sehr. Mit einem Wischer kann man so Feuchtigkeit rückstandslos entfernen.
Der NiSi GND Medium 1.2 Filter: Die Wirkung des GND Medium 1.2 Filters war bei meinen Tests eindeutig erkennbar: Der Himmel wurde abgedunkelt, der Vordergrund wurde heller und Details wurden sichtbar. In diesem Bild wird die Mächtigkeit der Wolkenstrukturen durch den Filter betont. Am oberen Bildrand, wo ich in der Nachbearbeitung den Himmel häufig etwas abdunkle, um den Blick des Betrachters in die Bildmitte zu lenken, hat der Filter diesen Schritt schon vorweggenommen. Gerade bei extremen Lichtsituationen, in denen meine Kamera nicht mehr in der Lage ist, alle Helligkeitsbereiche innerhalb des Histogramms abzubilden, ist dieser Filter sehr nützlich. Das Bild kommt nahezu perfekt belichtet aus der Kamera. Damit spart man sich Zeit in der Nachbearbeitung. HDR-Aufnahmen aus mehreren Bilder sowie das Aufhellen von sehr dunklen Bereichen, die durch das Aufziehen der Tiefen qualitativ leiden können, sind durch den Einsatz dieser Filter selten notwendig. Falls der Himmel zu stark abgedunkelt wurde, kann man diesen in der Bearbeitung etwas aufhellen oder je nach Situation eine etwas schwächere Filterstärke, z.B. 0.9 Stopps, wählen. Bei meinen Touren griff ich immer öfter instinktiv zu diesem Filter, weil er in vielen Situationen die beste Wahl war. Es ist zu meinem neuen Lieblingsfilter geworden. ☺
Der NiSi GND Soft 1.2 Filter: Der Soft Filter hat im Vergleich zum Medium Filter einen weicheren Übergang. Er ist in allen Landschaftstypen einsetzbar. Gerade in hügeligen Landschaften wie sie im Odenwald sowie in anderen Mittel- und Hochgebirgen vorherrschen, ist der Soft-Filter eine gute Wahl. Da ich bisher mit einem Soft Filter 0.9 Stopp gearbeitet hatte, der mir aber in einigen Situationen zu schwach in der Wirkung war, hatte ich mich für eine Blendenstärke mehr, also 4 Blendenstufen entschieden. Wie Sie an meinen Test-Aufnahmen sehen können, sorgte der Filter für eine ausgeglichene Belichtung. Der helle Himmel wurde abgedunkelt, der zu dunkle Vordergrund etwas aufgehellt. Ich musste in der Nachbearbeitung also keine Helligkeitsunterschiede mehr korrigieren. NiSi V6 – 100mm Filterhaltersystem Bei sehr starkem Gegenlicht bei Sonnenauf- oder -untergang würde ich empfehlen, zusätzlich noch einen Reversefilter zum Einsatz zu bringen. Dieser kann zu dem Soft-Filter in den Filterhalter eingeschoben werden. Durch das Einstecksystem ist es möglich, die Filter in ihrer Wirkung anzupassen. Eine Orientierung am Horizont bzw. an der Lichtquelle ist bei der Justierung sinnvoll. Alternativ kann man auch den Soft und den Medium Filter zusammen verwenden. Am Ende des Artikels finden Sie ein Foto, bei dem ich beide getesteten Filter gleichzeitig zum Einsatz brachte. Bei dieser Sonnenuntergangssituation waren die Helligkeitskontraste sehr stark, so dass mir die Kombination von beiden Filtern sinnvoll erschien. Bei allen drei Filtern konnte ich keine Farbverschiebungen bei den Bildern wahrnehmen, eine Farbkorrektur ist daher in der Nachbearbeitung nicht notwendig. Auch die Schärfe wird durch die Filter nicht beeinträchtigt.
Fazit: Der Filterhalter V6 überzeugt mich sehr, was seine Ausstattung und Handhabung betrifft. Die getesteten Filter haben alle Eigenschaften, die ich von Filtern für die Landschaftsfotografie erwarte und sind in Qualität, Verarbeitung und Performance hervorragend. Ich kann sowohl den Filterhalter als auch die Filter uneingeschränkt empfehlen. Einzig die Konstruktion des Ledercase der GND-Filter bedarf meiner Meinung nach einer Überarbeitung. Er ist so gestaltet, dass man die Oberfläche der Filter anfassen muss, wenn man den Filter aus der Hülle zieht (außer man lässt ihn aus der Hülle gleiten. Dabei kann er einem aber auch leicht entgleiten). Wäre die Hülle hochkant und hätte im oberen Bereich vorne eine kleine Aussparung, könnte man die Filter an den Kanten aus der Hülle ziehen und hinterlässt so keine Fingerabdrücke auf den Filtern. Um gleichzeitig alle Filter zusammen und sicher aufzubewahren, kann man sich aber im NiSi-Shop diverse kompakte Filtertaschen bestellen.
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