Auf die Frage “Welchen Filter soll ich mir zuerst kaufen?” lautet meine Antwort ganz klar: Einen Polfilter. Der Polfilter ist ein echter Zauberer, denn er zaubert so einfach unschöne Reflexionen weg. Das ist aber noch nicht alles. Aber lass uns von vorne beginnen…

Zunächst einmal gibt es Polfilter als Rundfilter und als Filter in Stecksystemen. Den Rundfilter schraubst du auf das Objektiv, daher du brauchst den Durchmesser, den dein Objektiv hat. Wenn du mehrere Objektive mit verschiedenen Durchmessern besitzt, kannst du dir mit Adapterringen helfen.

Falls du ein Steckfiltersystem von NiSi hast, ist der Polfilter bereits enthalten (Beispiel: V7 Filterhalter). Bitte beachte, dass ein Schraub-Polfilter nicht ins Stecksystem passt - das sind eigene Filter.

Im NiSi Sortiment gibt es den TC und den HUC C-PL. C-PL steht für Circular-Polarizing Filter. Ich empfehle den TC, True Color Filter. Dieser Filter sorgt für Farbechtheit und ist einer der wenigen Polfilter ohne Farbverschiebungen.

Jetzt kommen wir zur spannenden Frage: Wann brauchst du einen Polfilter?

1. Wenn du einen Wasserfall oder Bachlauf fotografierst. 

Dir ist es bestimmt schon öfter passiert, dass auf Fotos von Wasserfällen oder Bachläufen starke Reflexionen zu sehen sind. Sie sehen einfach nicht schön aus und können mitunter sogar vom Motiv ablenken. Mit dem Polfilter bekommst du glasklares Wasser hin.

2. Wenn du Seen fotografierst.

Was gibt es schöneres, als klare Seen mit einer wunderschönen Spiegelung der umliegenden Berge? Auch da kannst du dich mit dem Polfilter spielen und entweder mehr vom glasklaren Wasser oder die Spiegelung der Berge zeigen

3. Wenn du Glas fotografierst.

Der Polfilter polarisiert Licht, das von reflektierenden Oberflächen zurückgeworfen wird. Glas ist eine stark reflektierende Oberfläche.

4. Zum Verstärken von Farben.

Durch die Verwendung eines Polfilters ist es möglich, das Blau des Himmels zu verstärken. Oder aber besonders im Herbst, wenn die Blätter so schön bunt sind, sorgt der Polfilter für noch kräftigere Farben.

Die abschließende Frage lautet: Wie funktioniert ein Polfilter, um wirklich einen Effekt zu sehen?

Ganz einfach. Du stehst vor deinem Motiv und siehst die Reflexionen. Nehmen wir das Beispiel Wasserfall. Montiere den Filter und dann drehst du ganz langsam. Während du drehst, schaust du durch den Sucher oder das Display auf das Motiv und auf die Reflexionen. Schnell wirst du bemerken, wie sie weniger bzw. mehr werden - je nachdem wohin du den Polfilter drehst. Drehe so lange, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Dann stellst du die Belichtung richtig ein und machst dein Foto.